Die CDA Niedersachsen fordert Kompromissbereitschaft in der VW-Krise
insbesondere von Vorstand und Aktionären, und zwar konkret:
1) Der Vorstand von VW muss seine Maximalposition verlassen!
2) Die Landes- und Bundespolitik müssen ihren Beitrag zur Bewältigung der
Krise der Automobilwirtschaft leisten!
3) Niedersachsen soll auf seine Dividende verzichten!
„Der berechtigte Streik der IG Metall am Montag dieser Woche hat allen vor Augen
geführt, wieviel Dampf im Kessel ist, weil der Vorstand von VW leichtfertig das Angebot
der Arbeitnehmerschaft ausgeschlagen hat, einen Zukunftsfonds zu finanzieren“,
erklärte Eike Holsten, der CDA-Landesvorsitzende von Niedersachsen.
Im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde müsse der Konzernvorstand daher
verdeutlichen, dass er seine Maximalposition nicht weiter aufrechterhalte. Für die
Beschäftigten von VW und der Zulieferindustrie sowie die Menschen in den
Standortregionen der VW-Betriebe und an den Orten, in denen die Zulieferindustrie für
die Autoproduktion angesiedelt ist, komme es darauf an, dass alle VW-Standorte
erhalten blieben, so führt der CDA-Landesvorsitzende aus.
„Die Belegschaft von VW hat ein respektables Angebot vorgelegt,“ stellte Eike Hosten
fest, „doch der Konzernvorstand wirkt hilflos, weil er – statt konstruktiv den Vorschlag
aufzugreifen – auf seinem irrigen Konzept der Standortschließungen und der
betriebsbedingten Kündigungen beharrt. Wir fordern daher den Konzernvorstand auf,
auf den Kurs der Belegschaft und der IGM einzuschwenken,“ so der CDA-Vorsitzende.
Da VW eine Leuchtturm- und Signalwirkung für ganz Deutschland und sogar Europa
habe, genüge es nicht, auf Managementfehler der jüngeren Vergangenheit
hinzuweisen. Stattdessen müssten auch die Bundes- sowie Landes- und auch Europapolitik ihren Beitrag leisten, um VW und die Automobilwirtschaft insgesamt
wieder auf einen Erfolgskurs zu führen.
Die CDA Niedersachsen erwartet, dass Bund und Land, aber auch die EU, ihren
Beitrag leisten. Dieser solle aber nicht durch neue Subventionen oder Kredite erfolgen,
sondern durch verbesserte Rahmenbedingungen: strukturell geringere Strom- und
Energiekosten, verringerte unternehmensbezogene Steuersätze, eine technologieoffenere
Verkehrspolitik und andere europäische Flottenwerte.
„Niedersachsen als Anteilseigner von VW hat eine zusätzliche Herausforderung“, so
der CDA-Landesvorsitzende Eike Holsten: „Denn das Land muss auf die diesjährige
und die kommende Dividende verzichten, um so VW weitere Mittel für betriebliche
Erneuerungen zu geben, soweit diese den Arbeitsplatzerhalt fördern.“ Dies sei ein
Signal, dass auch die Anteilseigner Verantwortung übernähmen, betont
Landespolitiker Eike Holsten.
„Wir brauchen keine ideologische Debatte um die Elektromobilität, sondern eine
technologieoffene Strategie, die dem Markt die Zukunft des Verbrennungsmotors
überlässt und gleichzeitig pragmatisch die Infrastruktur für die Elektromobilität schafft,“
so abschließend der Vorsitzende der CDA in Niedersachsen Eike Holsten.